Wolfgang Zagler – Ehrung eines Visionärs

„Mein Lohn ist es zu sehen, wie das, was wir schon geschaffen haben, weitergetragen wird und die Menschen erreicht, die es brauchen“, so Wolfgang Zagler bei der Feier anlässlich seiner Emeritierung in der Österreichischen Computer Gesellschaft.

Wolfgang Zagler

Wolfgang Zagler

Uli Waibel, Generalsekretär AAL Austria, führte am Donnerstag, 21. September, durch den Abend, der anlässlich der Emeritierung von ao Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Zagler in der OCG stattfand. Viele Weggefährten ehrten den Visionär und – in seinen eigenen Worten – „akademischen Bastler“ und sprachen von seiner großen Empathie für das Individuum.

In seinen einleitenden Worten erzählt Reinhard Goebl, Past-Präsident der OCG, kurz vom Werdegang Wolfgang Zaglers, der in nationalen und internationalen Projekten Informationstechnik für Menschen gemacht hat. Zagler hat seine Arbeit in den Dienst der Menschen gestellt, denen er mithilfe spezieller Benutzerschnittstellen ein selbständigeres und selbstbestimmtes Leben ermöglicht hat. Goebl freut sich, dass das nicht zuletzt deshalb gelungen ist, weil eine große Community wie die OCG hinter ihm gestanden ist.

Reiner Wichert, CEO von Assisted Home Solutions und Sprecher der Fraunhofer Allianz AAL, gibt einen Einblick in die Entwicklung von AAL Lösungen, stellt technische Möglichkeiten vor und erläutert anschaulich einige Gründe, warum diese technologischen Entwicklungen noch so wenig am Markt angekommen sind.  Mögliche Ansätze für die Zukunft lassen für die Zukunft hoffen.

Geraldine Fitzpatrick, die dem Institut für Gestaltungs- und Wirkungsforschung an der TU Wien vorsteht, betont, dass der holistische Ansatz der Forschungsgruppe Rehabilitationstechnik von Wolfgang Zagler für sie ein wichtiger Grund war, die Berufung an die Technische Universität anzunehmen. Sie erzählt davon, wie Menschen z. B. aus Angst vor Überwachung, die ihnen zur Verfügung stehenden Hilfsmittel nicht nutzen. Neben der Entwicklung von technischen Lösungen muss also jetzt darüber nachgedacht werden, wie die Technik die Menschen erreichen kann.

Wie Klaus Miesenberger, JKU Linz und OCG AK-Leiter, betont, hat Zagler nie nach der Behinderung der Menschen gefragt, sondern immer danach „Was kann diese Person?“ und dann nach einer Lösung gesucht. Er hat grundlegende Arbeit geleistet, auf der in Zukunft aufgebaut werden wird. Wolfgang Zagler ist ein Pionier für AAL und Barrierefreiheit und hat in der OCG einen Rahmen gefunden, der ihm diese Arbeit ermöglicht hat. Er hat Meilensteine gesetzt, um Menschen eine Inklusion in der Gesellschaft zu ermöglichen. Als Pionier hat er das Thema Barrierefreiheit auch in die Bildung gebracht.

Sein Mitarbeiter auf dem Institut für Angewandte Assistierende Technologien auf der TU Wien Paul Panek erinnert an gemeinsame Projekte und große Visionen, die für alle auch immer wieder mit großen Herausforderungen verknüpft waren. Zagler selbst betont, dass die Umsetzung der Ideen immer nur mit Begleitern möglich war und bedankt sich bei seinen „Mitruderern“.

Dem sichtlich überrascht und gerührten Wolfgang Zagler wird an diesem Abend der von der OCG gestiftete Special Roland Wagner Preis in Würdigung seines Lebenswerkes verliehen. Georg Ruppe, Präsident von AAL Austria, spricht dem Jubilar im Namen des AAL Vorstandes und des Vereins Dank für sein Herzblut und Engagement aus.

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Special Roland Wagner Preis

Alle Vortragenden sind zuversichtlich, dass die Pensionierung bedeutet, dass Wolfgang Zagler jetzt ohne Verpflichtung, quasi in der Mitte seines Lebens, weiter seine inspirierenden Ideen einbringen wird.

Torte für Wolfgang Zagler

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