Eindrücke von der Zero Project Conference 18

Mit dem Ziel eine Welt ohne Barrieren zu erschaffen und die Implementierung der UN-Behindertenrechtskonvention voranzutreiben, fand Ende Februar zum 10. Mal die Zero Project Conference statt, die weltweit größte Konferenz zum Thema Barrierefreiheit. Zum 5. Mal in Folge gastierte die Fachtagung in der Wiener UNO-City. Die internationale Konferenz war drei Tage lang Schauplatz von Fachvorträgen und Best practice Präsentationen. Projektinitiatoren, Branchenvertreter und Entscheider diente das Treffen als Netzwerkplattform und Think Tank. Die Konferenz wurde von Martin Essl (Essl Foundation) ins Leben gerufen. OCG Vize-Präsident Klaus Höckner war ebenfalls an der Abwicklung und Planung dieser Konferenz beteiligt.

Zero Project Conference 18 klein

Internationale Bedeutung

Über 500 geladene Teilnehmer aus 70 Nationen waren vertreten, die Referentenliste war top besetzt. Große Anerkennung für die Wertigkeit des Zero Projects wurde durch die Vereinten Nationen zuteil, die die Location zur Verfügung stellte und höchste Vertreter der UN und UNESCO entsandten. Weiters waren Mitglieder der Europäischen Kommission, Vertreter verschiedenster Regierungen weltweit und Stakeholder zum Thema Barrierefreiheit sowie Unternehmen und Organisationen aus der Branche anwesend. Für mich war es daher eine große Ehre, dass ich dabei sein durfte. Es war ein ergreifendes Gefühl unter dem Dach der Vereinten Nationen sich als Betroffener für Betroffene einzusetzen. Mit den Ergebnissen dieser Konferenz ist man eines der 17 Ziele der SDGs (UN Ziele für nachhaltige Entwicklung) einen kleinen Schritt nähergekommen.

Schwerpunkt Web Accessibility

Das Thema der Fachkonferenz 2018 war Accessibility. Neben baulichen Maßnahmen, die Integration von Menschen mit Behinderungen in die Arbeitswelt sollten auch Inhalte und Angebote im Web für jeden zugänglich sein. Unser neues Projekt, die Zertifizierung von barrierefreien Websites, passte daher sehr gut zum Thema und fand dort eine passende Plattform. Ich war als Ansprechpartner für dieses neue Zertifikat der OCG anwesend. Es gelang mir viele neue Kontakte zu knüpfen, mein Wissen zu erweitern und mich zum Thema auszutauschen.

Klaus Höckner, Mitglied des Beirates und Mitinitiator des Zertifikates, stellte in einem Plenum das Web Accessibility Certificate Austria vor. Der Fokus seiner Präsentation lag darauf, dass es auf internationalen Standards basiert und es sich um eine unabhängige Zertifizierungsstelle handelt. Diese Konstellation ist weltweit noch einzigartig. In anderen Ländern vergeben üblicherweise entweder Agenturen oder privatwirtschaftlich finanzierte Projekte die Zertifikate für barrierefreie Webseiten. Die österreichische Lösung mit der Zusammenarbeit von Universitäten, Behinderten-Organisationen, spezialisierten Digital-Agenturen und der unabhängigen OCG bekam viele positive Rückmeldungen. Das Interesse dieses Konzept in andere Länder zu verbreiten war groß. Derzeit ist das Zertifikat noch in der Entwicklungsphase und voraussichtlich ab Juni wird es über die OCG erhältlich sein.

Näheres zum OCG-Projekt demnächst auf www.waca.at

Im Zuge der Konferenz wurden weltweit 75 innovative Projekte ausgezeichnet, die sich für eine Welt ohne Barrieren einsetzen. Diese Projekte zeigten die Vorbildwirkung und wie essentiell Best Practice Beispiele für eine nachhaltige Bewusstseinsbildung sein können. Manchmal konnte mit nur geringem finanziellen Aufwand aber mit viel Herzblut und Engagement das Leben von Menschen mit Behinderungen erheblich erleichtert werden. Es liegt manchmal nur am Tun und den Sprung über den eigenen Schatten um die Welt ein kleines bisschen zum Positiven zu verändern.

Diese drei Tage waren für mich eine sehr spannende, inspirierende und gewinnbringende Erfahrung. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr.

Martin Habacher und Werner Rosenberger während der internationalen Konferenz

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Kira Grünberg, Evelyn Pammer und Gregor Demblin mit Werner Rosenberger

 

 

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