Frauen in die IT – ditact Summer Studies 2018

Über 200 TeilnehmerInnen an den 14. ditact Summer Studies – das ist ist ein neuer Rekord. Mehr als 55 Kurse bieten ein vielseitiges und spannendes Angebot rund um die IT.Logo ditact women's IT studiesDie ditact Summer Studies finden von 20.08.- 01.09. am Unipark der Universität Salzburg und Fachhochschule Salzburg statt. Ziel der ditact ist es, Frauen für die IT zu motivieren und zu begeistern – so können sie aktive Gestalterinnen werden und sich in meist gut bezahlten Branchen breit machen.

Bei der feierlichen Eröffnung am 20. August hielt Prof. Juliane Siegeris den Key-Note-Vortrag. Sie ist Initiatorin des Frauenstudienganges Informatik & Wirtschaft, HTW Berlin. In ihrem Vortrag zeigte sie, dass ein Frauenstudium ein erfolgreicher Weg (unter anderen) sein kann, mehr Frauen in die IT zu holen. Der Lehrplan ist praxisorientiert und unternehmensbezogen und es wurden gute Erfahrungen damit gemacht

  • keine IT-Vorkenntnisse für die Zulassung zu haben,
  • die Lehrveranstaltungen familiengerecht in der Zeit zwischen 9:00 und 16:00 anzubieten und
  • eine Kultur zu schaffen, in der Fragen erwünscht sind.
Eröffnung der ditact mit A. Kreuzeder, J. Siegeris, U. Maier-Rabler

Eröffnung ditact Summer Studies 2018: A. Kreuzeder, J. Siegeris, U. Maier-Rabler

Thema der anschließenden Podiumsdiskussion war „Wohin soll die Informatik-Ausbildung gehen?“. Mit der Leiterin der ditact Prof. Ursula Maier-Rabler diskutierten

-        Landesrätin Andrea Klambauer (Frauenpolitik) https://www.salzburg.gv.at/pol/landesregierung/klambauer

-        Univ. Prof. Gabriele Anderst-Kotsis (IT Uni Linz): https://www.jku.at/institut-fuer-telekooperation/ueber-uns/team/gabriele-anderst-kotsis/

-        Prof. Silvia Kronberger PH Salzburg: https://www.phsalzburg.at/index.php?id=634

-        Richelle Wimmer, M.A.: Koordinatorin am Studiengang Informationstechnik & System-Management der Fachhochschule Salzburg. R. Wimmer hat auch die Society of Women Engineers http://societyofwomenengineers.swe.org/ nach Salzburg gebracht.

Prof. Anderst-Kotsis meint, dass sich in den Curricula schon etwas getan habe. Es sei aber eine geniale Idee bei Null anzufangen – die Zeit dazu ist angebrochen. Es habe sich gezeigt, dass Brückenlehrgänge nicht funktionieren und das Bild der Informatik immer noch sehr diffus ist. Immer mehr löst sich technisch/theoretisch/praktisch auf, daher ist Transdisziplinarität gefragt. Außerdem hält Prof. Anderst-Kotsis den Begriff Engineering Research nicht für gut, da der Begriff Ingenieur männlich konnotiert ist.

Landesrätin Frau Klambauer ist überzeugt, dass das Berufsbild der „reinen“ Informatik nicht der Realität entspricht. Es gibt Bereiche mit starkem kommunikativen, analytischen oder übergreifenden Schwerpunkt. Es ist wichtig den Frauen zu zeigen, dass es viele spannende Bereiche gibt.

Silvia Kronberger stellt fest, dass Informatik und Digitalisierung ein politisches Thema sind. Veränderungen sind uns bei weitem noch nicht klar. Beide Geschlechter müssen an der Digitalisierung teilhaben. Gesellschaftspolitische Dimension in der Informatik muss berücksichtigt werden.

Richelle Wimmer stellt die Frage, was hinter dem Begriff Informatik steht. Programmieren ist zu wenig. Wir sprechen von “Computational Thinking“: Mentale Werkzeuge, d.h. Denken auf mehreren abstrakten Ebenen, Lösen von komplexen Problemen, Suchen von Mustern, Generalisieren vom konkreten Problem auf das Allgemeine. Informatisches Denken muss neu beschrieben werden – kritisches Denken. Gender und Diversität müssen im Studium Platz finden. Sie ist überzeugt, dass sich nichts ändern wird, wenn wir uns nicht beteiligen.

Alexandra Kreuzeder, die ditact Projektleiterin, betont wie wichtig es ist, Sinnmöglichkeiten in der IT zu schaffen. Sie bedankt sich bei allen Kooperationspartnern für die Zusammenarbeit, auch bei der OCG, die mit Sabine Zauchner-Studnicka und Katharina Resch-Schobel im ditact-Beirat vertreten ist.  Sie spricht dem gesamten ditact-Team herzlichen Dank für die Unterstützung, das unermüdliche Engagement und die vielen guten Ideen aus.

Die Förderungen der Frauen in der der IT ist auch der OCG ein besonderes Anliegen. In verschiedenen Arbeitskreisen und Projekten wird in der OCG speziell zu diesem Thema gearbeitet. Das ECDL Modul Computing führt schon Kinder spielerisch an das informatische Denken heran. Der Wettbewerb Biber der Informatik macht SchülerInnen mit den Konzepten und Denkweisen der Informatik vertraut und erreichte 2017 über 31000 Kinder – wobei erfreulicherweise fast genauso viele Mädchen wie Buben mitmachen. Jetzt gilt es, diese Begeisterung über die Jahre zu erhalten!

(Blogbeitrag von Sabine Zauchner-Studnizka und Katharina Resch-Schobel)

Links:

Aufzeichnung der ditact Eröffnung auf Facebook

ditact

ECDL Computing

Biber der Informatik Wettbewerb

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