Der Australier Michael Curran erhielt für den kostenlosen Screenreader NVDA (NonVisual Desktop Access), den er gemeinsam mit dem ebenfalls blinden James Teh entwickelt hat, im Juli bei der ICCHP in Linz den Roland Wagner Award 2018.
Die OCG stiftete im September 2001 den Preis Roland Wagner Award on Computers Helping People with Special Needs. Mit dem Preis werden Personen bzw. Institutionen ausgezeichnet, die sich um IKT für Menschen mit besonderen Bedürfnissen verdient machen. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen und ist mit 3.000,- Euro dotiert.
Es gibt fast 300 Million blinde und sehschwache Menschen auf der Welt. Die meisten Screenreader sind sehr teuer – meist sogar teurer als die Computer selbst. NonVisual Desktop Access (NVDA) ist eine Software, die auf der ganzen Welt einen kostenlosen und quelloffenen Zugang zum Computer ermöglicht. NVDA ist es auch gelungen, sich als Gratis-Produkt am Markt zu etablieren, hinter den drei großen teuren Screenreadern hat NVDA immerhin einen Marktanteil von 14,6 % erreicht. Durch die Integration eines Sprachsynthesizers und die Möglichkeit der Ausgabe in Braillezeilen wird blinden Menschen die Nutzung des Computers mit dem Windows-Betriebssystem ermöglicht. Das Projekt wird durch Spenden finanziert und auch von Adobe Systems und Google finanziell unterstützt. Auch Firmen wie Mozilla, Microsoft, IBM und Yahoo! haben sich angeschlossen und ihre entsprechenden Produkte entsprechend gestaltet, um den Blinden und Sehschwachen einen Zugang zu ermöglichen.
Mit NVDA wurde ein leistbarer Zugang entwickelt und so blinden und sehschwachen Menschen gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Von Freiwilligen wurde die Software bereits in mehr als 40 Sprachen übersetzt und sie wird in mehr als 120 Ländern verwendet.
Links:
https://www.youtube.com/watch?v=3tY0Uot8LHUhttps://www.heise.de/select/ix/2016/3/1456715112631542
http://www.icchp.org/keynotes-18
http://blog.kulgan.net/p/bio.html
https://www.nvaccess.org/post/media-release-aussie-computer-programmers-a-global-phenomenon/