Nachlese: Wir waren fleißig für WACA unterwegs

Wir waren im November und Dezember viel unterwegs – natürlich im Namen der Barrierefreiheit und WACA, damit Digitalisierung, digitale Inklusion und Künstliche Intelligenz das Leben der Menschen mit Behinderungen zum Positiven verändert. Als Projektleiter von WACA freut es mich ganz besonders, dass wir überall so ein positives Echo zum Web Accessibility Certificate Austria (WACA) bekommen haben. Nachfolgend ein kleiner Rückblick von mir. Neben mir waren v.a. auch OCG-Generalsekretär Ronald Bieber, OCG-Vizepräsident Klaus Höckner und OCG-Marketingleiterin Christine Wahlmüller im Einsatz. Wir haben das Web Accessibility Certificate Austria (WACA) bei 5 großen Veranstaltungen präsentiert bzw. waren präsent:

1. European Disability Forum / Österreichischer Behindertenrat: “Using Artificial Intelligence to Enhance Accessibility”

Menschen mit Behinderung müssen bei der Entstehung neuer Technologien Teil des Entwicklungsprozesses sein, so auch bei Künstlicher Intelligenz. Die Politik muss die Zugänglichkeit der Endprodukte sicherstellen, damit Menschen mit Behinderungen ebenso von den Chancen der Digitalisierung profitieren können.

OCG Vizepräsident Klaus Höckner ist Mitglied der High Level Group on Artificial Intelligence in der Kommission der EU und war Mitinitiator dieser Veranstaltung am 16. November. Er konnte neben vielen politischen Stakeholdern auch erstmals Vertreter von folgenden weltweit tätigen Unternehmen am Podium begrüßen: Microsoft, Amazon, Facebook, Google und natürlich die Essl Foundation mit Zero Project.

Aus meiner Sicht war es ein großartiges Event mit vielen spannenden Diskussionen. ich hoffe, dass zukünftig die Chancen „Künstlicher Intelligenz“ und neuer Technologien für Menschen mit Behinderungen Wirklichkeit und die Rechte der Menschen mit Behinderungen respektiert werden.

ICT 2018 Imagine Digital Connect Europe

2. „ICT 2018: Imagine Digital – Connect Europe“

Die ICT 2018 war die europäische Schlüsselveranstaltung für Forschung und Innovation in der IKT während des EU-Ratsvorsitzes. Sie wurde von der Europäischen Kommission organisiert und fand vom 4. bis 6. Dezember in Wien statt. Das seit 1998 von der Europäischen Kommission organisierte Event hat sich zur bekanntesten IKT-Konferenz Europas entwickelt. Ein Großteil der europäischen IKT-Forschungs- und Innovationsgemeinschaft kommt hier zusammen.

Bei der ICT 2018 wurde der Frage nachgegangen, wie Europa den Anschluss an den Technologievorsprung der USA & Asien schaffen kann. Um die Probleme und Herausforderungen unserer modernen Zeit effizienter angehen zu können, sind IKTs dringend notwendig. Es braucht klare politische Entscheidungen, europäische Standards und die Zusammenarbeit der Länder, sowie Investitionen in Forschung, Bildung und Startups.

Leider wurde dem Bereich Web Accessibility bzw. Diversity nur wenig Raum bei dieser Veranstaltung gewährt. Es gab nur ein einziges Panel zu diesem Thema. Am Podium war Shadi Abou-Zahra vom W3C (World Wide Web Consortium). Er stellte das Thema Web Accessibility vor und betonte dabei auch die wirtschaftlichen Vorteile. Erfreulicherweise hob er auch die österreichische Vorreiterrolle bei der Zertifizierung von barrierefreien Websites ausdrücklich hervor: „Es gibt in keinem anderen europäischen Land eine so gute Zusammenarbeit von verschiedensten Institutionen und Unternehmen, um solch ein Zertifikat zu launchen, das sich strikt nach den WCAG hält“, sagte Shadi Abou-Zahra.

Podiumsgespräch an der WU Wien

3. respACT Event: Responsible Innovation und AI

Im Zuge der Initiative #ThinkTank lud Österreichs führende Unternehmensplattform für verantwortungsvolles Wirtschaften am 5. Dezember gemeinsam mit der WU Wien zum Diskurs zu den Themen Responsible Innovation und Artificial Intelligence (AI) ein. Ziel dabei war es, den Dialog zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sowohl auf Chefetage als auch auf operativem Level zu fördern. Prof. Dr. Bernd Stahl (Director of the Centre for Computing and Social Responsibility, De Montfort University, Leicester) und Prof. Dr. André Martinuzzi (Leiter des Instituts für Nachhaltigkeitsmanagement) hielten sehr fesselnde Vorträge. Sie motivierten u.a. Unternehmen, bei ihren Innovationsprozessen über ihre Systemgrenzen hinausdenken. Bei der abschließenden Diskussionsrunde waren auch Mag. Andreas Tschas (Leiter der Digitalisierungsagentur) sowie DI Harald Leitenmüller (CTO, Microsoft Österreich und im OCG Vorstand) am Podium.

Die wichtigsten Punkte der Diskussion aus meiner Sicht waren:

  • Unternehmen erkennen das Potential im Hinblick auf sinnvolle, ethische Anwendungen von AI, gerade auch für Menschen mit Behinderungen.
  • Die positiven Vorteile von AI sollen mit moralischen Grundsätzen einhergehen.
  • Unternehmen sollen aber nicht die Herrschaft über die Maschine verlieren und die Daten nur gezielt einsetzen. Stichwort Responsible Innovation.
  • Web Accessibility ist ein sinnvolles Werkzeug für Anwendungen von AI und IoT.
  • Weitere Infos zur Veranstaltung: https://www.respact.at/site/de/news/artikel/article/7533.html

Teilnehmer am 4.	ITU-EC-Forum zum Thema „Barrierefreies Europa: IKT für ALLE“

4. ITU-EC-Forum zum Thema „Barrierefreies Europa: IKT für ALLE“

Das ITU-EC-Forum wurde gemeinsam vom „Telecommunication Development Bureau“ (BDT) der „International Telecommunication Union“ (ITU) und der Europäischen Kommission am 12.-14. Dezember in der UNO-City veranstaltet. Das Forum wurde im Zuge der Umsetzung der “Regionalen Initiative für Europa zu Barrierefreiheit, Erschwinglichkeit und Qualifikationsentwicklung für alle“ abgehalten, um die digitale Inklusion und nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten, die von der World Telecommunication Development Conference 2017 verabschiedet wurde. Im Vordergrund dabei steht, die digitale Kluft zu überwinden und den Kapazitätsaufbau digitaler Kompetenzen zu ermöglichen. Weiters soll die Entwicklung der Zugänglichkeit in Ländern durch die Zusammenarbeit der Interessensgruppen weiter gefördert werden. Zudem sollten erfolgreiche Ergebnisse der bereits umgesetzten Projekte und Initiativen geteilt werden. Dementsprechend haben sich ITU und Europäische Kommission zusammengetan, um Regierungen, Industrie, Wissenschaft und andere Interessensgruppen zu ermutigen, den Zugang zu IKT zu fördern, um faire und gleiche Chancen für alle Menschen zu schaffen.

Vizepräsident der OCG Klaus Höckner stellte im Zuge seines Panels die Fortschritte des Projekts WACA vor. Das ITU-Forum war neben den hochrangigen Podiumsgesprächen auch eine tolle Netzwerkveranstaltung: Der Austausch mit vielen internationalen Experten und das Kennenlernen einiger interessanter Projekte war auch für mich ein echter Gewinn.

AI Developer Kongress Hofburg

5. AI Developer Kongress Hofburg

Über 2.000 Entwicklerinnen und Entwickler aus aller Welt trafen beim AI Developer Kongress am 4. und 5. Dezember in der Hofburg zusammen. Entwickler haben aber auch eine große gesellschaftliche Verantwortung. Die OCG war Partner des AI Developer Kongresses, der von WeAreDevelopers und Microsoft organisiert wurde, wir waren auch mit einem eigenen Stand beim Kongress vertreten. Vom OCG Team waren Dr. Johann Stockinger, Dr. Christine Wahlmüller-Schiller, DI Wilfried Baumann und Lukas Gruber vor Ort. Wir präsentierten die OCG mit alle ihren Leistungen: unser Engagement für digitale Bildung (Gezeigt wurde das ECDL-Programm www.ecdl.at und das neue Coding Zertifikat ECDL Computing (mit Python), informatische Jugend-Wettbewerbe sowie das neue Robotik und AI Zertifikatsprogramm EDLRIS), 25 Arbeitskreise zu unterschiedlichsten IT-Themen, standen dabei im Fokus. Viel Interesse und Lob gab es aber auch für WACA und unser Engagement zum Thema Barrierefreiheit. Gerade in diesem Bereich lässt sich auch mithilfe von AI sehr vieles bewirken. Daher sehen wir auch Bewusstseinsbildung für Barrierefreiheit durch IKT als eine unserer wichtigen Aufgaben, die wir natürlich auch 2019 weiter mit vollem Elan verfolgen werden.

 

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