Informatik-Olympiade in Indonesien: zweimal Bronze für Österreich

Mit zwei Medaillen im Gepäck ist die österreichische Delegation am Dienstagnachmittag von der 34. Internationalen Informatik-Olympiade für Schüler*innen zurückgekehrt. Matthias Pleschinger aus Schleedorf (Bezirk Salzburg Umgebung) und Martin Bierbaumer aus Wien sicherten sich jeweils eine Bronze-Medaille.

IOI_TeamAustria_Indonesien

Die Olympiade fand vom 7. bis 15. August 2022 in Yogyakarta, Indonesien, statt. 350 herausragende Informatik-Talente aus 90 Nationen nahmen daran teil. “Der Erfolg der vierköpfigen österreichischen Mannschaft sei kaum hoch genug einzuschätzen”, betont Univ.-Prof. Gerald Futschek. „Die Aufgaben sind sauschwer und selbst viele Informatik-Studenten würden nicht sehr weit kommen“, sagt der Vorstand des Instituts für Information Systems Engineering an der TU Wien, der die Olympioniken als Teamleiter nach Indonesien begleitete. Die zweistufige nationale Vorausscheidung und die Teilnahme an der Informatik-Olympiade wird von der Österreichischen Computer Gesellschaft organisiert. Die Kosten für Reise und Vorbereitung hat das Bildungsministerium übernommen. Dynatrace und RZL Software unterstützten die Mannschaft als Sponsoren.

„Unser Nachwuchs kann mit Weltspitze mithalten“

„Ein Blick auf die Medaillenstatistik macht vor allem eines deutlich: Unser IT-Nachwuchs kann mit der Weltspitze mithalten. Das macht uns stolz und ist ein Ansporn weiter in die Nachwuchsförderung zu investieren“, freut sich OCG-Präsident Wilfried Seyruck. Dass vor allem Länder wie China, die Ukraine, Iran, Japan, Polen, die USA oder die unter der International Olympiad in Informatics-Flagge antretende Mannschaft aus Russland Gold und Silber holten und die Medaillen-Statistik anführen, sei erwartbar gewesen, erklärt Prof. Futschek. Als OCG-Vorstandsmitglied hat er gemeinsam mit ehemaligen Olympioniken nicht nur die österreichweite Vorausscheidung organsiert, sondern das 4-köpfige Schüler-Team auch auf die Olympiade vorbereitete und vor Ort betreut.

„Messen wir uns an Nachbarländern wie Schweiz, Tschechien oder Deutschland, die teils größer als Österreich sind, ist unsere Medaillenausbeute hervorragend.“ Um in diesem internationalen Wettbewerb mithalten zu können, müsse man nicht nur außerordentlich gut programmieren können, sondern auch Geschick im Umgang mit Algorithmen haben. „Um eine Medaille zu bekommen, braucht es schon ein spezielles Talent. Bei der Olympiade geht es um Competitive Programming, also darum, in kurzer Zeit ein effizientes Programmierergebnis zu erzielen“, präzisiert Futschek.

Ausnahmetalente beim Prambanan Tempel ausgezeichnet

Dass der Wiener HTL-Schüler Martin Bierbaumer und der Gymnasiast Matthias Pleschinger aus Schleedorf im Flachgau dieses Talent haben, beweisen jene beiden Bronzemedaillen, die den beiden beim Prambanan Tempel östlich von Yogyakarta verliehen wurden.

Inselhopping für Ausnahme-Informatiker*innen

Die Aufgaben für die Olympioniken an den zwei Wettbewerbstagen sind äußerst anspruchsvoll. Oft nehmen die Aufgaben auf die spezielle Charakteristik des Gastgeberlandes Bezug. Weil Indonesien auf 17.508 Inseln verteilt ist, durfte eine daran angelehnte Aufgabe nicht fehlen. Bei der Aufgabe Thousands Islands ging es – grob vereinfacht – darum, eine Route zwischen max. 100.000 Inseln mit max. 200.000 Kanus so zu planen, dass auf jeder Insel ein neues Kanu bestiegen werden muss und am Ende der Reise alle Kanus wieder an ihrem Ursprungsort sind. „Die größte Herausforderung dabei ist das Zeitlimit. Man muss in der vorgegeben Zeit einen Algorithmus finden, der die Aufgabe möglichst effizient löst”, so Pleschinger. Dass sie mit Zeitdruck umgehen können, haben Bierbaumer und Pleschinger nun bewiesen.

Wir gratulieren den beiden Preisträgern!

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